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Dreiflüsse-Realschule dreht Imagefilm

Schule hat sich dafür mit der PR-Clinic der Universität Passau zusammengetan

Von Larissa Ivanko

Ein ganz normaler Schultag. Auf dem Flur diskutieren Schüler über Mathe, aus einem Klassenzimmer dringt leise Musik, in der Aula klimpert jemand auf dem Klavier. Alles wirkt, als wäre es wie immer, wäre da nicht die Kamera, die scheinbar beiläufig das Geschehen einfängt. Doch was aussieht wie eine Momentaufnahme, ist Teil eines professionell geplanten Drehs, der den Schulalltag in Szene setzt. Die Dreiflüsse-Realschule Passau hat sich dafür mit der PR-Clinic der Universität Passau zusammengetan.

Die Initiative des Lehrstuhls für Digitale und Strategische Kommunikation bringt seit 2017 lokale Organisationen mit engagierten Medienstudierenden zusammen. Ziel ist es, gemeinsam kreative Projekte in der Öffentlichkeitsarbeit umzusetzen, was von Social-Media-Kampagnen bis hin zu Imagefilmen reicht. Für die Realschule bedeutete das: drei intensive Drehtage, viele Gespräche im Vorfeld und eine klare Vision. „Wir wollten keinen Hochglanzfilm, sondern etwas Echtes“, erklärt Projektleiterin Susanne Riederer. „Ein Film, der unsere Schule so zeigt, wie sie wirklich ist.“ Gemeinsam mit der Schulleiterin Marion Katzbichler, Lehrer Marc-Andree Hennekes und dem studentischen PR-Team, bestehend aus Johanna Huber, Laura Bitterer und Patrick Zinn, entstand ein Konzept, das den Werdegang eines Schülers von der 5. Klasse bis zum Abschluss nacherzählt. Drei Protagonisten wurden dafür ausgewählt. Darunter Hannes Hieke, Philipp Schuhmann und Philipp Hilger. Sie alle verkörpern in verschiedenen Altersstufen die Entwicklung eines jungen Menschen an dieser Schule mit allen Höhen, Herausforderungen und Momenten, die bleiben. Gedreht wurde in Klassenzimmern, auf dem Pausenhof, beim Klettern, beim Experimentieren und schließlich sogar auf dem Golfplatz. Der Fokus des Films liegt nicht auf Inszenierung, sondern auf Echtheit. Szenen sollten aus dem Schulalltag heraus entstehen, nicht künstlich gestellt wirken. Dabei war die größte Hürde nicht die Technik, sondern der laufende Betrieb. „Die Herausforderung war, das Drehteam in den Schulalltag zu integrieren“, so Riederer. „Es ging darum, einerseits den Unterricht nicht zu sehr zu beeinträchtigen und andererseits trotzdem die gewünschten Aufnahmen zu ermöglichen.“ Dass das Filmteam mit viel Geduld reagierte, sei dabei besonders wertvoll gewesen. Flexibilität war ohnehin gefragt, denn geplante Aufnahmen während der Sommersportwoche in Mauth fielen buchstäblich ins Wasser, da es plötzlich regnete. Das bedeutete, dass der Sportteil komplett neu geplant werden musste. Die Lösung: neue Szenen beim Klettern und Golfen. Und auch das funktionierte, weil das Team eingespielt war und die Schule mitdachte. Besonders sichtbar wurde bei den Dreharbeiten, wie vielfältig das Schulleben an der Dreiflüsse-Realschule wirklich ist. In der Talentklasse wurde experimentiert, im offenen Atelier ein echtes Klavier bemalt. Im Theaterraum liefen Proben, auf dem Pausenhof wurde gespielt, diskutiert, gelacht. Ein Highlight war auch die Schulfernsehgruppe PENG-TV, die regelmäßig Beiträge erstellt, und das mit echtem journalistischen Anspruch. Dass so ein Projekt umgesetzt wird passt ohnehin gut ins Bild, denn auch beim Media-Coach-Projekt, das Anfang des Jahres gemeinsam mit der Universität Passau durchgeführt wurde, hatte die Schule Mut zur Innovation gezeigt. Zwei Tage lang lernten Schüler dabei, wie Fake News entstehen, wie Bildmanipulation funktioniert und worauf es bei digitaler Kommunikation ankommt. Nun also ein Filmprojekt mit demselben Anspruch. „Wir sind eine tolle Schule, in der großer Wert auf den Zusammenhalt gelegt wird, was sich auch in unserem Schulmotto widerspiegelt“, betont Riederer. Gerade in Passau, wo es vier Gymnasien, aber nur eine gemischte Realschule gibt, sei die Positionierung wichtig: „Wir ermöglichen Kindern und Jugendlichen nicht nur einen erfolgreichen Start ins Berufsleben oder den Übergang in weiterführende Schulen, sondern geben ihnen auch Raum, Kind zu sein und in ihrem Tempo erwachsen zu werden.“ Die drei Hauptdarsteller haben das Projekt mitgetragen und ihre ganz persönlichen Eindrücke mitgenommen. Hannes Hieke, der jüngste der drei, schreibt nach den Dreharbeiten: „Das Beste war, als ich 20-mal über den Zebrastreifen gehen musste. Die Dreharbeiten waren cool und die Kameraleute waren sehr nett. Das war eine tolle Erfahrung.“ Philipp Schuhmann, der den Mittelstufenpart übernimmt, erinnert sich besonders an die Außenaufnahmen: „Ich fand den Imagefilm und die Dreharbeiten sehr interessant und lustig. Das Beste war das Golfen..“ Und Philipp Hilger, der als Abschlussschüler das letzte Kapitel im Film darstellt, zieht ein ebenso positives Fazit: „Alles war sehr gut organisiert. Vielen Dank, dass ich mitmachen durfte.“ Am letzten Drehtag führte der Weg nämlich nach Bromberg bei Fürstenzell, auf den dortigen Feng-Shui-Schulgolfplatz. Bei spätsommerlichem Wetter entstanden dort die finalen Aufnahmen. Der Himmel war klar, das Licht stimmte und die Kamera lief. „Uns war wichtig, dass man die Vielfalt sieht, ohne sie erklären zu müssen“, sagt Studentin Johanna Huber. „Tatsächlich liegt die Kraft dieses Films nicht in aufwändigen Effekten, sondern in Momenten, die wirken, weil sie nicht gestellt sind.“

Der fertige Film soll in wenigen Wochen auf der Schulwebseite und bei Veranstaltungen präsentiert werden. Für Susanne Riederer ist das Projekt schon jetzt ein Erfolg: „Es hat gezeigt, wie spannend Schule sein kann, wenn man die Menschen dahinter wirklich sichtbar macht.“ Und genau das ist gelungen. Ein ganz normaler Schultag und doch einer, der in Erinnerung bleibt. Dank der Kamera, die mehr als nur Bilder eingefangen hat, nämlich das Herz einer Schule.

PNP vom 02.07.2025