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„Supercalifragilisticexpialigetisch“ ist das Zauberwort

Kindermusical „Mary Poppins“ an der Dreiflüsse-Realschule

Die Tradition, vor Weihnachten ein Kindermusical aufzuführen, hat mittlerweile enorm viele Freunde. Viele Kinder sahen ihre Geschwister zum ersten Mal auf der Bühne. „80 Fünftklässler, temperamentvolle Zehn- und Elfjährige nach nur einem Vierteljahr an der Dreiflüsse Realschule in einem Kindermusical zusammenzuführen und ein solches Ergebnis zu erzielen, das sei etwas ganz Besonders“, lobte Schulleiterin Marion Katzbichler am Schluss des unterhaltsamen Abends, als sie Spielleiterin Martina Raab ausgesprochen herzlich dankte. Das geniale Zauberwort ist vielen Besuchern von dem Oscar preisgekrönten Filmmusical von 1964 aus der Disneywerkstatt bestens bekannt. Die von Martina Raab gewählte Bearbeitung für Kinder ist modern und unverbraucht, bedient nicht die Rollenklischees der frühen 60er Jahre. Aber die unsterblichen Melodien von Robert B. und Richard M. Sherman begeistern bis heute alle Generationen. Bei einer Familie aus besseren Kreisen (Mr. Banks, Fabian Stockbauer und Mrs. Banks, Leyla Shah) stellt sich ein neues Kindermädchen vor, weil der Verschleiß wegen der verwöhnten Kinder Jane (Lea Fischer) und Michael (Gabriel Dari) groß ist. Mary Poppins, leichtfüßig sowie pfiffig gespielt und gesungen von Sumeja Cacaj, stellt sich vor und gewinnt sofort die Herzen der Kinder mit ihrer unkonventionellen Art, so ganz anders als ihre Vorgängerinnen. Sie kann mit ihrem Regenschirm sprechen und noch allerhand andere ungewöhnliche und phantastische Zauberstücke vollbringen.

Die Hauptprobe durften sich die Schüler und Schülerinnen der Grundschule St. Anton schon am Vormittag anschauen. Am Abend stehen alle Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe wieder auf der Bühne und singen: „Wind dreht nach Ost, Nebel kommt auf, der Himmel sieht plötzlich so merkwürdig aus.“ Als Mary Poppins erscheint, tritt sie sehr selbstbewusst auf und lehrt die Kinder, dass in jeder Arbeit ein bisschen Spaß stecken kann. Gute Laune breitet sich aus, als die Kinder vergnügt mit ihrem Kindermädchen eines der populären Evergreens „Wenn ein Löffelchen voll Zucker bittre Medizin versüßt“ singen. Lange Songs im Solo darzubieten, sich dazu zu bewegen und zu schauspielern, das ist für 10- und 11jährige Kinder schon ein Abenteuer. Ein Höhepunkt des Musicals ist der bekannte Song „Chim Chiminey, Chim-Chiminey“, das Glückslied des Schornsteinfegers. Tristan Schlosser singt den Pflastermaler Bert ganz hervorragend. Der wundersame Schornsteinfeger begleitet die Kinder bei unglaublichen Ausflügen. Mary Poppins bringt Sonnenschein in das Leben der Familie. Mit ihr treffen die Kinder die immer lachende Tante Albertina. Sehr lebendig und heiter verkörperte Emilia Hägler die Tante und die Zuschauer ließen sich von ihrem anhaltenden Lachen anstecken. Der auf seine Autorität bedachte Vater will die strengen Sitten in der Familie bewahren, doch Mary Poppins zauberhaften Einfällen kann er nichts entgegensetzen. Die Begegnung mit der Vogelfrau (Leni Wagner) und dem Bankchef Mr. Dawes (Xaver Krinninger) wird auch für ihn zu einer großen Erfahrung. Im Drachenwalzerlied „Wer ist nicht vergnügt, wenn hoch sein Drache fliegt“ lief der Chor zur Hochform auf. Souverän leitete Martina Raab vom Klavier aus die vielen Sänger und man staunte über den konzentrierten Kontakt der Darsteller zu der Spielleiterin.

Rektorin Marion Katzbichler hatte sich schon zu Beginn des Abends als großer Fan des Musicals „Mary Poppins“ geoutet und bat um die Zugabe des Songs „Supercalifragilisticexpialigetisch“, die zu einem mitreißenden Schlusspunkt geriet. Die Schulgemeinschaft der Dreiflüsse-Realschule zeigte an diesem vorweihnachtlichen Abend in der bis auf den letzten Platz besetzten Turnhalle ihren Zusammenhalt. Die Schulleiterin bedankte sich ganz besonders bei den mitwirkenden Schülern an der Lichttechnik, Viktor Gess und Daniel Mangiapane, bei Max Deckwerth für die Tontechnik, dem Cateringteam der SMV, das Glühwein und Weihnachtsgebäck vorbereitet, und bei Kollegin Alexandra Gastinger, die die Ausstattung besorgt hatte. Auch dankte sie den treuen Besuchern, ihren Vorgängern im Amt Erwin Kronschnabl und Werner Mixa, dem stv. Schulleiter der Wirtschaftsschule Matthias Schmid, den Elternbeiräten und Mitgliedern des Fördervereins, dem 3. Bürgermeister Armin Dickl, Stadträtin Sissi Geier und Gudrun Dachs von der Sparkasse Passau für das stetige Interesse am Schulspiel der Dreiflüsse-Realschule.

Gertrud Brunnbauer