Einblick in die Kunst des Geigenbaus
Exkursion des Musikseminars
Am 11.3.2024 besuchte das Musikseminar 2022/2024 der Dreiflüsse-Realschule mit Seminarlehrerin Martina Raab im Rahmen des Seminartags den Geigenbauer Oskar Kappelmeyer in Passau. Herzlich empfing uns dieser in seiner gemütlichen, idyllisch am Inn gelegenen Geigenbauerwerkstatt im Innstadtbahnhofweg. Kontrabässe in verschiedenen Größen, Ausführungen und Baustadien waren dort zu bewundern. Anhand von Holzkeilen, die so geschnitten sind, dass die stehenden Jahresringe zu sehen sind, anhand eines in Form gebogenen Zargenkranzes und anhand eines Halses mit angedeuteter Schnecke erklärte uns der passionierte Geigenbauer, der sich mittlerweile fast ausschließlich dem Neubau von Kontrabässen widmet, die einzelnen Arbeitsschritte. Rund drei Monate Zeit benötige er, um einen Kontrabass zu fertigen. Alles Handarbeit, die Kappelmeyer im Laufe seines Lebens immer mehr perfektionierte. Die Decke sticht und hobelt er nach Gefühl. Die Schieblehre, die über der Werkbank hängt, benutzt er nicht. Auch die Schnecke wird selbstverständlich in liebevoller, stundenlanger Arbeit geschnitzt. Die Ausdauer und den Fleiß einer Ameise brauche er, um einen Kontrabass fertig zu stellen. Und auch eine Portion Experimentierfreude und Forschergeist sind in dem Beruf gefragt. So schmilzt Kappelmeyer, wie wir erfahren durften, für seinen Lack Bernstein bei 300° C in seinem Garten. Zur Abwechslung baut er auch Bögen aus verschiedenen Hölzern; eine Arbeit, die in drei Tagen erledigt werden kann. Oskar Kappelmeyer beeindruckte uns durch seine Liebe zu seinem Beruf, in dem er vollkommen aufgeht. „Als Geigenbauer bin ich Handwerker und kein Künstler, aber das Handwerk betreibe ich wie eine Kunst.“, lächelte er mit einem Augenzwinkern.
